Pressemitteilung vom 29.02.2008

100% Alusammeln in Gemeinden und Städten

Die drei Besten werden geehrt

Dübendorf ZH, Ueken AG und die Abfallunternehmung ACR in Bioggio TI heissen dieses Jahr die Sieger des Prix-Alurecycling. Der Prix wird seit acht Jahren jährlich verliehen und geniesst bei Kommunen ein hohes Ansehen.  Die Sieger können sich jeweils für ein Jahr als Schweizer Meister im Alusammeln feiern.  Dieses Jahr fand die durch die IGORA-Genossenschaft organisierte Preisverleihung wiederum bei einem Sieger der Vorjahre statt, bei der KVA Thurgau in Weinfelden. Rund 50 Bewerber waren diesmal im Rennen um den Prix.

Zusammen mit den drei neuen Gewinnern haben sich bereits 24 Gemeinden, Städte und Abfallverbände als Schweizer Meister im Alusammeln qualifiziert. Zur Preisverleihung reisen jeweils auch die Vorjahressieger an, um den interdisziplinären Gedankenaustausch während des Tages zu pflegen und Neues  über die Wertstoffsammlungen zu erfahren.

Hauptkriterien, um als Sieger hervorzugehen, sind herausragende Anstrengungen und besondere Aktivitäten rund ums Sammeln von leeren Aluverpackungen: kühne Innovationen, verbesserte Sammelinfrastruktur und -qualität, aber auch der Sammelerfolg und eine überzeugende Informationstätigkeit. Während die Abfallunternehmung in Bioggio eine gute Informations- und Sensibilisierungskampagne in unserem Südkanton praktiziert, ist die aargauische Gemeinde Ueken ein Vorbild im Alusammeln im Kleinformat. Die Stadt Dübendorf dagegen zeichnet sich durch eine hohe Aluminium-Sammelmenge und einen hervorragend organisierten Werkhof aus.

Stadt Dübendorf ZH: Die Alu-Freaks in Zürich-Nord
Viel Alu von den 22’700 Dübendorfer Einwohnern landet in der Alu-Fraktion: Die Aludosen, die separat gesammelt werden, sind die Perlen im Sammelgut. Pro Monat kommen im Schnitt gut 550 Kilo zusammen. Tierfutterschalen, Alutuben von Senf- und Zahnpasta sowie saubere Alu-Verpackungsfolien werden zusammen im Alu-/Weissblech-Container gesammelt: pro Jahr insgesamt 6,5 Tonnen. Und seit letztem Jahr sind auch die gebrauchten Nespresso-Alukapseln im Recyclinghof willkommen. «Das Bewusstsein für die Wiederverwertung von Wertstoffen ist in unserer Stadt hoch», meint Stefanie Hirtz, Leiterin Altstoffsammelstelle. «Optimal für den direkten Kontakt zur Bevölkerung mit gleichzeitiger Aufklärungsarbeit sind unser Ökobus, der 2-mal wöchentlich durch Dübendorf tourt, und natürlich der überwachte Ökihof. Das sind richtige Selbstläufer mit einem hohen Motivationseffekt.» Die engagierte Stefanie Hirtz und ihr Team tragen in Dübendorf viel zu einer qualitätsorientierten und kostenbewussten Wertstoffentsorgung bei.

Ueken AG: Klein, aber fein und im Alusammeln an der Spitze
Die 850-Seelen-Gemeinde im Fricktal ist ein Neuling im Alusammeln. Der verantwortliche Gemeinderat vom Ressort Abfall, Martin Stalder, kennt den Wert von Aluminium und deshalb hat er im letzten Jahr einen Sammelcontainer für Aluminium eingerichtet. Er ist Befürworter der Separatsammlung und will Aluminium alleine und nicht gemischt mit Weissblech sammeln. In diesem Sinne informierte er auch die Einwohner mit einem Flugblatt. Und seit September ist das getrennte Alusammeln in der Uekener Sammelstelle eine Selbstverständlichkeit. Durchschnittlich werden pro Monat 30 Kilo Alu gesammelt – ein guter Durchschnitt. Der grösste Teil der Alu-Fraktion sind Dosen, aber auch Schalen, Tuben und Folien kommen in den Container. Auf Empfehlung des Entsorgers, der Klein AG in Hornussen, werden auch Nespressokapseln aus Aluminium gesammelt. Ueken ist ein Vorbild für lukratives Wertstoffsammeln in kleinen Gemeinden. Ganz nach dem Motto von Martin Stalder: «Viele Kleine geben auch etwas Grosses.»

ACR, Azienda cantonale dei rifiuti, in Bioggio TI:  Macht Tessiner durch Sensibilisierungskampagnen und Information stark
ACR entstand Anfang 2007 aus dem Zusammenschluss von 2 Zweckverbänden sowie dem ESR (Ente per lo smaltimento dei rifiuti del Sottoceneri) und hat die Aufgabe, die Abfallentsorgung im ganzen Kanton Tessin zu organisieren. Das sind 190 Gemeinden mit gegen 320 000 Einwohnern. Derzeit baut ACR eine eigene KVA, um künftig die Abfälle im eigenen Kanton zu bearbeiten. Eine wichtige Aufgabe des Marketing-Teams, geleitet von Antonio Marci, ist die Bevölkerung und ganz speziell Schulen im ganzen Kanton über die Wichtigkeit von Wertstoffsammlungen zu informieren. Seit einiger Zeit steht ACR in Verbindung zu IGORA, um Anfragen rund ums Alurecycling korrekt zu beantworten und Aktionen gemeinsam zu realisieren. Die vorhandenen Informationsmaterialien auf Italienisch leisteten dazu wertvolle Hilfe.

Sieger wurde ACR hauptsächlich durch die übersichtlichen und gut formulierten Informationsschriften zur Wiederverwertung von Abfällen, im Besonderen von Aluminium.  Weiter wird auf dem geplanten Recyclingpfad von Bellinzona nach Giubiasco auch das Alu-Recycling thematisiert. Gesammelt wird auch auf der derzeitigen Baustelle für die KVA in Giubiasco. Hier kommen Aludosen zusammen mit weiteren Getränkegebinden in die zur Verfügung gestellten Behälter und werden anschliessend recycelt. Das Motto dazu lautet «Basta un gesto per tener pulito il cantiere!» oder «Eine Geste für eine saubere Baustelle». Eine Aktion, die überall Schule machen könnte.

Der IGORA ist es ein grosses Anliegen, mit den städtischen und kommunalen Verwaltungen wie auch mit den Sortierzentren und dem Altstoffhandel eine transparente und zukunftsorientierte Zusammenarbeit zu pflegen. «Dies ist ein gutes Fundament und die wichtigste Voraussetzung für den Erhalt und weiteren Ausbau einer gut funktionierenden landesweiten, feinmaschigen Alu-Sammelinfrastruktur», akzentuiert Markus Tavernier, Geschäftsleiter der IGORA-Genossenschaft, an der Preisverleihung in Weinfelden.

Neben dem Prix-Alurecycling stellt IGORA Gemeinden und Kommunen kostenlos einen umfassenden Recyclingguide und ausführliches Dokumentationsmaterial zur Verfügung und führt einen sachlichen und kontinuierlichen Dialog. Darüber hinaus zahlt sie pro Tonne gesammeltes Aluminium 100 Franken an die Logistikkosten von Gemeinden und Städten. Die Sammelquoten bei leeren Aluverpackungen sind erfreulich: Bei den Getränkedosen gehen bereits 9 von 10 ins Recycling, bei den Schalen sind es über 80 Prozent, bei den Tuben und Kaffeekapseln aus Aluminium werden über 50 Prozent wieder verwertet.

Zürich, 29. Februar 2008
Kontakt: Chris Ruegg oder Dani Frischknecht
Telefon 044 387 50 10