Pressemitteilung vom 08.04.2011

Umweltpreis für Zürich, Solothurn und Basel

Green Can Award für beispielhaftes und innovatives Sammeln von Wertstoffen

In der Separatsammlung von Wertstoffen besonders innovative Gemeinden, Städte und Abfallverbände werden durch die IGORA-Genossenschaft für das Aluminium-Recycling mit dem Green Can Award ausgezeichnet. 2011 geht der Preis an die KEZO Kehrichtverwertung Zürcher Oberland, die Gemeinde Hägendorf SO und an den Basler Ad-hoc-Gemeindeverband «Abfall ohne Worte».

Mit den drei neuen Gewinnern sind seit dem Jahr 2000 bereits 33 Kommunen als Vorzeigeorte in der Wertstoffsammlung ausgezeichnet. An der Preisverleihung im KKL in Luzern am 8. April 2011 dankt Markus Tavernier, Geschäftsführer der IGORA, den anwesenden Vertretern aus den 33 Kommunen für ihr vorbildliches und nachhaltiges Handeln. «Kommunale Organisationen sind wichtige Partner der verschiedenen Recyclingorganisationen in der Schweiz und helfen bei der Sensibilisierung der Bevölkerung rege mit. Ohne ihre Unterstützung stünde die Schweiz nicht als Musterland in der Abfallverwertung da», sagt Markus Tavernier in seiner Festansprache.

Auf dem Green Can Award Podest 2011 stehen an der Preisverleihung die KEZO Kehrichtverwertung Zürcher Oberland für vorbildlichen Abfallunterricht, die Gemeinde Hägendorf SO für die aktive und präventive Bekämpfung des Litterings und der Basler Ad-Hoc-Gemeindeverband «Abfall ohne Worte» für das neue Konzept eines rein bebilderten Abfallkalenders.

KEZO Kehrichtverwertung Zürcher Oberland: Pionierin des Abfallunterrichts
Die Wurzeln des heute weit verbreiteten Abfallunterrichts in Schulen liegen im Zürcher Oberland. Bereits vor 25 Jahren initiierte die KEZO Kehrichtverwertung Zürcher Oberland den Unterricht in Wetzikon und Seegräben. Was als ehrgeiziges Projekt der KEZO begann, wurde zur Jahrtausendwende von der Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch weiterentwickelt. Inzwischen bietet die Stiftung den Unterricht in 11 Kantonen mit annähernd 70 Lehrpersonen an. Abfall-Lehrkräfte besuchen jährlich 3000 Schulklassen und unterrichten rund 70'000 Kinder und Jugendliche. Kernthema des Unterrichts ist wie man Abfall vermindern, verwerten und entsorgen kann. Im Ursprungsgebiet des Unterrichts – im Zürcher Oberland – steht der Abfallunterricht noch heute unter der Federführung der KEZO. Der seit den Anfängen verantwortliche Peter Schroffenegger dazu: «Im Zürcher Oberland ist heute noch ein Lehrteam für den Abfallunterricht verantwortlich mit jährlich ca. 600 Schulbesuchen. Die Nachfrage ist weiterhin gross und wir sind froh, Informationen über den richtigen Umgang mit dem Abfall vermitteln zu können. Allerdings hapert es manchmal mit der Umsetzung von der Theorie in die echten Taten. Das finde ich etwas schade.»

Gemeinde Hägendorf SO: Bevölkerung kämpft gegen das Littering
In der Gemeinde Hägendorf in Solothurn kämpfen die 4600 Einwohner gemeinsam gegen das Littering. Eine Arbeitsgruppe Littering setzt sich mit verschiedenen publikumsnahen Veranstaltungen dafür ein, gegen den Unrat im öffentlichen Raum vorzugehen. Der erste Aufräumvormittag  in Hägendorf vom April 2010 war ein Riesenerfolg. Mit Kehrichtsäcken, Handschuhen und Greifzangen ausgerüstet, durchforsteten um die 90 Hägendörfer ihr Dorf auf Herumliegendes und sammelten es ein. Unterstützung bot ein Team der IG saubere Umwelt IGSU mit fachkundiger und aufmunternder Information und zwei Recyclingmobilen, in denen Alu, Glas und PET getrennt gesammelt werden können. «Das Echo auf unsere Dorfputzete war so enorm, dass wir im Mai 2011 eine Fortsetzung organisieren», sagt Gemeinderat Uli Ungethüm. Weiter hat die Arbeitsgruppe einen Generationenvertrag für die Einwohner entwickelt, mit dem sich die Unterzeichneten verpflichten, im Dorf das Littering aktiv und präventiv zu bekämpfen.  

Basler Ad-hoc-Gemeindeverband «Abfall ohne Worte»
Ohne Worte eine einheitliche Botschaft zu kommunizieren, ist eine Kunst. Das Amt für Umwelt und Energie Basel-Stadt und die Gemeinden Arlesheim, Binningen, Münchenstein, Pratteln, Reinach und Therwil starteten vor zwei Jahren als Ad-hoc-Gremium das Projekt "Abfall ohne Worte. Kernziel war, gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten, wie die richtige Abfallentsorgung der gesamten Bevölkerung ohne Worte kommuniziert werden kann. Man will so die vielen sprachlichen Varianten, die heute für einen Abfallwegweiser notwendig wären, umgehen. Martin Lüchinger, Abteilungsleiter Abt. Abfall im Amt für Umwelt und Energie BS: «Die Idee war, Möglichkeiten zu eruieren, wie dieser anspruchsvolle Weg gemeinsam begangen werden kann.» Schliesslich entschied das Gremium, mit einem Publikumswettbewerb den Weg zu finden und so gleichzeitig in der Öffentlichkeit eine Sensibilisierungskampagne auszulösen. Das Echo war erfreulich. 41 Vorschläge gingen ein, drei davon wurden prämiert. Als Siegerprojekt ging eine Abfall-Drehscheibe analog einer Parkscheibe hervor. Für jede Abfallart erscheint als Bild der richtige Entsorgungsort. Diesen tollen Vorschlag wird das Ad-hoc-Gremium nun weiterverfolgen und daraus eine rein bebilderte Variante als Prototyp ableiten. Ein anspruchsvolles Vorhaben, das zu einer zukunftsweisenden Lösung führen soll.

IGORA will die gute Zusammenarbeit mit den städtischen und kommunalen Verwaltungen wie auch mit den Sortierzentren und Recyclingbetrieben weiter ausbauen. Eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt und den weiteren Ausbau einer gut funktionierenden Sammelinfrastruktur für gebrauchte Aluverpackungen. Neben verschiedensten Dienstleistungen zahlt IGORA an Gemeinden und Städte 100 Franken pro Tonne gesammeltes Aluminium an die Logistikkosten.  


Zürich, 8. April 2011 
Kontakt IGORA: Chris Ruegg, Telefon 044 387 50 10
Kontakt KEZO Kehrichtverwertung Zürcher Oberland: Peter Schroffenegger, Tel. 044 938 31 25
Kontakt Gemeindeverwaltung Hägendorf: Uli Ungethüm, Tel. 079 777 61 57
Kontakt Amt für Umwelt und Energie BS: Martin Lüchinger, Tel. 061 639 23 21