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IGORA News DE November 2012

12 November 2012 Was bewirkt die Akzeptanz von Recycling-Kampagnen? Eine Studie1 hat gezeigt, dass Recycling-Slogans, die gut argumentieren und leicht verständlich, originell, humorvoll sowie umweltorientiert sind, bei der Bevölkerung gut ankommen. Solchen Slogans trauen die Menschen auch zu, das Verhalten von Personen, die bislang noch nicht recyceln, positiv zu beeinflussen. Recycling-Slogans, die im Befehlston daherkommen bzw. autoritär wirken, gefallen der Bevölkerung hingegen nicht gut. Ein ähnliches Bild hat sich auch bei der Untersuchung von Slogans gegen Littering ergeben. Zwar sagt dies noch nichts über die tatsächliche Wirksamkeit entsprechender Slogans aus, doch die Akzeptanz von Kampagnenaktivitäten ist eine Voraussetzung für deren dauerhafte Fortführung. Diese ist notwendig, um die im weltweiten Vergleich in der Schweiz erreichten Spitzenwerte bei den Recyc- lingquoten unterschiedlichster Materia- lien aufrecht zu erhalten und weiter zu verbessern. Der originell-humorvolle und umweltorientiert argumentierende Kom- munikationsstil, wie er sich in vielen Schweizer Recycling- und Anti-Littering- Kampagnen findet, sollte also weiterge- führt werden. IGORAs Plakatkampagne Auch die aktuellen Plakate der IGORA zum Alu-Recycling verfolgen diesen gut akzeptierten Kommunikationsansatz. So wird im Plakat «Tun Sie etwas für den Kreislauf: Bringen Sie Alu zur Sammel- stelle.» (Abbildung 1) das Kreislaufthema überraschend und humorvoll vom implizit angesprochenen Bereich der persönlichen Gesundheit auf das Alu-Recycling übertra- gen. Auch beim Slogan «Im Leben kommt immer alles zurück. Auch Alu.» (Abbil- dung 2) wird zunächst durch eine persön- liche Ansprache Betroffenheit ausgelöst und so Interesse für die Botschaft des Pla- kats erzeugt und danach – als Pointe – der witzige Bezug zum Alu-Recycling herge- stellt. Ein weiteres Beispiel ist das Plakat «Aus Alu wird Alu wird Alu wird Alu.» (Abbildung 3): Hier wird das Thema Alu- Kreislauf mit kreisförmiger Lautmalerei dargestellt, was originell ist und durch die mehrfache Wiederholung der Worte eine innere Lautschleife anregt, die den Slogan eingängig macht. Es ist anzunehmen, dass diese Plakate der Bevölkerung gut gefallen und hierdurch ein positiver Bezug der Menschen zum Thema Recycling hergestellt bzw. ver- stärkt wird. Ein weiterer Vorteil des dabei eingesetzten Humors ist, dass die Men- schen zum Nachdenken angeregt werden. Die Kreislaufwirtschaft wurde hier als einheitlicher argumentativer Hintergrund der Slogans gewählt. Die Plakate regen somit zum Nachdenken über die Bedeu- tung eines durch Recycling geschlossenen Materialkreislaufs an. Mehr Informatio- nen über dieses aktuelle Thema zu geben und die Bevölkerung über die gravieren- den Umweltschäden durch den Abbau von Rohstoffen und die ökonomischen Kosten des Imports bei steigender Nachfrage und Verknappung der Ressourcen aufzuklären, ist wichtig, um die Akzeptanz von Recyc- ling-Kampagnen sowie die Bereitschaft und Motivation zum Recycling zu erhöhen. 1 R. Hansmann, P. Loukopoulosa, Roland W. Scholz. Characteristics of effective battery recycling slogans: A Swiss field study. Resources, Conserva- tion and Recycling 53 (2009) 218–230. www.igora.ch Abbildung 1 Abbildung 2 Abbildung 3 Der Autor PD Dr. phil. Ralph Hansmann ist Dozent für Umweltpsycholo- gie und sozialwis- senschaftliche Forschungsme- thoden am Departement Umweltsys- temwissenschaften (D-USYS) der ETH Zürich. Seit über 10 Jahren ist er dort an verschiedenen Forschungs- projekten zum Umweltverhalten und hierbei insbesondere zur Förderung des Recyclings und zur Verminderung von Littering beteiligt.

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