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IGORA News DE November 2012

8 November 2012 «Das Litteringproblem ist gesell­schaftlich relevant» Nach fünf Jahren zieht die Interessengemeinschaft saubere Umwelt (IGSU) Zwischenbilanz. In der Bevölkerung ist ein Bewusstsein für das Litteringproblem entstanden. Doch besiegt ist die Unsitte Littering nicht. Interview mit Nora Steimer, Geschäfts­ leiterin der IGSU Vor wenigen Jahren war Littering, das achtlose Wegwerfen oder Liegenlassen von Abfällen, noch oft ein Fremdwort. Das hat sich geändert. Wie beurteilen Sie die Litteringproblematik im Allgemeinen? Die Problematik des Litterings ist heute allgemein in der Öffentlichkeit bekannt. Das entstandene Problembewusstsein überträgt sich allerdings noch nicht konsequent aufs tatsächliche Verhalten der Bevölkerung. Somit ist und bleibt Littering in der Schweiz ein aktuelles Problem mit weitreichenden Folgen, das weiterer Gegenmassnahmen bedarf. Da die Ursachen von Littering unterschied- lichster Art sind und auch von Situation und Umständen abhängen, sind langfris- tige präventive Kampagnen mit mehreren zielgruppenspezifischen Massnahmen nötig. Genau diesen Ansatz verfolgt die IGSU. Die IG saubere Umwelt (IGSU) hat seit jeher den Kampf gegen das Littering auf ihre Fahne geschrieben. Wie sieht die Zwischenbilanz aus? Die Bekanntheit der IGSU hat in den letzten Jahren stark zugenommen, ins- besondere bei Städten, Gemeinden und Schulen. Die Rückmeldungen zu unseren Sensibilisierungsmassnahmen sind aus- schliesslich positiv und die Nachfrage ist enorm angestiegen. Oftmals fragen uns Städte oder Gemeinden nach erfolgreich durch­geführten Botschafter-Einsätzen sofort für das nächste Jahr an. Für 2013 haben wir schon viele Anfragen – ein sehr erfreuliches Zeichen. Die kostenlosen Anti-Littering-Plakate, eine weitere IGSU- Massnahme, werden über das ganze Jahr rege bestellt und als originell und wir- kungsvoll gelobt. Auch die IGSU-Inserate in Gratiszeitungen sind vielen Schweize- rinnen und Schweizern gut bekannt. Ein weiterer erfreulicher Punkt ist, dass sich der IGSU immer mehr Wirtschaftszweige anschliessen. So konnten beispielsweise die International Chewing Gum Associa- tion und Swiss Cigarette als weitere Part- ner gewonnen werden, um gemeinsam gegen Littering anzugehen. Das IGSU-Konzept ist primär auf ­Prävention und nicht auf Repression oder Bussen ausgerichtet. Wie bewährt sich dies? Die Einführung von Pfandsystemen oder Bussen zur Verhinderung von Litte- ring ist höchst fragwürdig – bleibt doch unklar, ob durch kostspielige Pfandsys- teme irgendein Litter-Stück weniger im öffentlichen Raum liegen bleiben würde oder ob Bussen tatsächlich eine abschre- ckende Wirkung auf Littering-Sünder ent- falten. Aus psychologischer Perspektive ist beispielsweise anzunehmen, dass ein beim Kauf bezahltes Pfand von gewissen Personen als persönliche Rechtfertigung für ihr Littering-Verhalten herangezogen wird. Kurz gesagt, würde die Littering-Pro- blematik durch Repressionen und Bussen allein nicht gelöst. Denn es braucht noch immer das Bewusstsein und den Willen jedes einzelnen Menschen, seinen Abfall korrekt zu entsorgen, und dafür sind prä- ventive Massnahmen nötig. Deshalb zielen die zentralen Aktionen der IGSU auf Sen- sibilisierung, Information und Aufklärung – ein, wie praktische Erfahrungen und die Wissenschaft zeigen, richtiger und wich- tiger Ansatz zur Reduktion von Littering. Neben den Umwelt-Botschaftern im öffentlichen Raum stehen neu auch Schu- len im Fokus des IGSU-Programms? Weil bei uns immer mehr Schulen Inter- esse und Bedarf für Littering-Unterricht angemeldet haben, haben wir unsere Sensibilisierungsaktionen in diesem Jahr auf Schulzimmer und Pausenplätze ausge- weitet. Im interaktiven Dialog werden den Schülerinnen und Schülern Informationen über Littering und dessen Auswirkungen vermittelt und Wissenswertes über den

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