IGORA Jahresbericht 2018 DE

INHALT 3 2018: MIT METALLEN DIE KREISLÄUFE ZU 100 % SCHLIESSEN! 4 ORGANISATIONEN 5 6 SAMMELMENGEN SAMMELNETZ UND SAMMELDIENSTLEISTUNGEN 8 AKTIVITÄTEN MARKETING UND KOMMUNIKATION 10 LITTERING 11 BILANZ UND ERFOLGSRECHNUNG IGORA-GENOSSENSCHAFT 13 REVISIONSBERICHT IGORA-GENOSSENSCHAFT 14 BILANZ UND ERFOLGSRECHNUNG FERRO RECYCLING 16 REVISIONSBERICHT FERRO RECYCLING Seit 30 Jahren organisiert die IGORA-Genossenschaft für Aluminium-Recycling in Zusammenarbeit mit verschie- denen Partnern in der ganzen Schweiz das freiwillige Sammeln und Recycling von leeren Aluverpackungen. Getränkedosen, Schalen und Tuben wie auch Kaffeekapseln aus Aluminium sind im Sammelsystem integriert. Über neun von zehn leer getrunkenen Getränkedosen werden recycelt. Die Hunde- und Katzenhalter bringen etwa vier Fünftel der leer gefressenen Tiernahrungsschalen in die Sammelstellen. Die Sammelquote bei den Alutuben für Senf, Mayonnaise, Brotaufstriche usw. liegt bei ungefähr 60 Prozent. Die Sammel- und Recycling- aktivitäten sind finanziert über den vorgezogenen Recyclingbeitrag (VRB), der bei Dosen, Schalen und Tuben bei aktuell 1 Rappen liegt, sowie über Beiträge seitens European Aluminium (EA), Amcor Group GmbH und von Nestlé Nespresso SA. 2012 übernahm IGORA zusätzlich das Mandat der Geschäftsstelle von Ferro Recycling, die für das Sammeln und Recycling von Stahlblechverpackungen wie z. B. Konservendosen aus Stahlblech verantwortlich ist. Ferro Recycling ist 1987 von führenden Schweizer Unternehmen, die in der Herstellung und im Handel oder in der Entsorgung von Verpackungen aus Stahlblech tätig sind, gegründet worden. Das freiwillige Recyclingkonzept basiert auf einer engen Kooperation zwischen Ferro Recycling und den Gemeinden, den Zweckverbänden sowie auf der Sammelbereitschaft der Konsumenten. Die Sammelquote beträgt 86 Prozent. Zur Finanzierung der Aktivitäten erhebt Ferro Recycling bei Händlern, Abfüllern und Importeuren von Stahlblechverpackungen in der Schweiz einen vorgezogenen Recyclingbeitrag (VRB) pro Verpackung von aktuell 1 Rappen bis zu einem Dosenvolumen von 1,5 Litern und 2 Rappen für Gastronomie-Grossgebinde bis 5 Liter.

Robert Bühler, Präsident IGORA-Genossenschaft Herbert Huber, Präsident Ferro Recycling Markus Tavernier, Geschäftsführer 2018: MIT METALLEN DIE KREISLÄUFE ZU 100 % SCHLIESSEN! Die Natur als Vorbild – «Metal recycles forever»! Die Natur zeigt uns tagtäglich und auf ein- drücklichste Weise, wie man Kreisläufe perfekt und nachhaltig schliesst. Wasser zum Beispiel durchläuft seinen eigenen Kreislauf unendlich oft, ohne dabei seine grundlegenden Eigen- schaften zu ändern. Wasser geht nie verloren, es ändert höchstens seinen Zustand. Wasser ist immer entweder flüssig, fest oder gasförmig. Ebenso verhält es sich in Bezug auf das Schlies- sen von Kreisläufen mit den Metallen. Sie werden seit 2014, basierend auf der neu geschaffenen Materialkategorie (Studie von Carbotech, Basel) und aufgrund ihrer physikalisch-chemischen Eigenschaften, als dauerhafte Materialien eingestuft. Nicht dauerhafte Materialien sind Holz, Papier und Karton sowie alle Kunststoffe. Metalle gehen wie das Element Wasser nicht verloren, sofern man sie im Kreislauf behält oder in unserem Fall wiederverwertet. Das für Verpackungen verwendete Metall kann aufgrund seiner Eigenschaften unzählige Male wiederverwertet werden – und dies ohne Qua- litätsverluste. Es wird nach dem Einschmelzen wiederum zu hochwertigen Produkten verar- beitet, die dann nach Gebrauch immer wieder als Rohstoffe zurück in den Kreislauf kommen. Die europäischen Metallproduzenten weisen mit ihrem Slogan «metal recycles forever» auf diese einzigartige Eigenschaft hin. In der Schweiz werden Metallverpackungen seit weit über 30 Jahren gesammelt und so immer wieder der Wiederverwertung zugeführt. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der Rohstoffe und zur Schliessung eines andau- ernden, umweltfreundlichen Materialkreislaufes im Sinne der Natur geleistet. Die Beliebtheit und der grosse Erfolg des Sam- melns von Metallverpackungen in der Schweiz sind das Verdienst der sammelfreudigen Be- völkerung, der Gemeinden und Städte, des Altstoffhandels und der unzähligen Firmen und Institutionen, die Metallverpackungen sammeln, sowie der IGORA-Genossenschaft und der Ferro Recycling, welche sich zusammen mit ihren Partnern für das umweltfreundliche Schliessen der Metallkreisläufe in der Schweiz einsetzen. sei an dieser Stelle für seine Vorstandstätigkeit herzlich gedankt. Bei der Ferro Recycling wurde an der am selben Tag stattfindenden Generalversammlung Frau Christine Wiederkehr-Luther, Migros-Genossen- schafts-Bund Zürich, für eine weitere Amtsdauer von 2 Jahren in den Vorstand gewählt. IGORA und Ferro Recycling danken an dieser Stelle allen, welche zum erfolgreichen Wie- derverwerten von Metallverpackungen in der Schweiz beitragen, und wir hoffen weiterhin auf Ihre wertvolle Unterstützung beim Schliessen von Materialkreisläufen! Viel Vergnügen beim Lesen unseres Jahres- berichtes! Die Präsidenten und der Geschäftsführer Über 90 % aller Aluminiumgetränkedosen, die in der Schweiz in den Markt gelangen, werden gesammelt und zu hochwertigem Aluminium wiederverwertet. Die Recyclingquoten bei den Tiernahrungsschalen und Lebensmitteltuben aus Aluminium betragen schätzungsweise 80 bzw. 60 % und bei den Konservendosen aus Stahlblech rund 86 %. Dabei werden bei jedem Recyclingprozess zusätzlich zur Reduktion des Abfallberges grosse Energiemengen und CO2-Emissionen eingespart, welche für die Neuproduktion aus neuen Rohstoffen unum- gänglich wären. Im Berichtsjahr konnte das Sammelnetz für Metallverpackungen in der ganzen Schweiz zusätzlich ausgedehnt und verdichtet werden. So können heute Metallverpackungen in allen Gemeinden und Städten bequem zur Wieder- verwertung gebracht werden. Aluminiumge- tränkedosen können an über 42'000 Orten an öffentlichen Sammelstellen, beim Altstoffhandel, in Bahnhöfen und in Sammelboxen in Büros und im Freizeitbereich ins Recycling gebracht werden. Dieses dichte und kontinuierlich op- timierte Sammelnetz für Metallverpackungen garantiert einen umweltfreundlichen Kreislauf von Metallverpackungen. Jahresrechnung 2018 und Vorstandswahlen Die Rechnung der IGORA-Genossenschaft schliesst Ende 2018 mit einem Überschuss von CHF 69'131 (Vorjahr CHF 242'836) ab. Bei Ferro Recycling beträgt der Überschuss CHF 147'391 (Vorjahr CHF 114'566). An der Generalversammlung vom 24. Mai 2018 wurden die Herren Martin Christophersen, Feld- schlösschen Getränke AG, Guido Fuchs, COOP Genossenschaft, und Bruno Meier, Heineken AG Switzerland, für eine weitere Amtsdauer von 3 Jahren in den Vorstand der IGORA-Genos- senschaft gewählt. Für den ausscheidenden Dr. Roger Wick, AMCOR Flexibles Rorschach AG, wurde neu Dr. Gerald Rebitzer, AMCOR Group GmbH, für eine Amtsdauer von 3 Jahren gewählt. Dem ausgeschiedenen Dr. Roger Wick Jahresbericht 2018 IGORA-Genossenschaft für Aluminium-Recycling Ferro Recycling 3

ORGANISATIONEN IGORA-GENOSSENSCHAFT FERRO RECYCLING Generalversammlung An der jährlich stattfindenden Generalversamm- lung entscheiden die Genossenschaftsmitglie- der über die Aktivitäten, die Zusammensetzung des Vorstandes, über die Revisionsstelle und die Höhe der vorgezogenen Recycling beiträge sowie über den Jahresbericht und die Jahres- rechnung. Mitglieder, Gastmitglieder, Auftraggeber Mitglieder (mit Stimmrecht), Gastmitglieder (ohne Stimmrecht) und Auftraggeber der IGORA sind Unternehmen der Getränke-, Lebensmittel-, Tiernahrungs- und Aluminiumindustrie wie auch Vertreter des schweizerischen Detailhandels und die Nestlé Nespresso SA. Der Vorstand der IGORA-Genossenschaft konnte 2018 sechs neue Gastmitglieder begrüssen: Royal Unibrew A/S, DK-4640 Faxe; SGA Schweizerische Gross- handelsagentur GmbH, 3762 Erlenbach im Simmental; migrolino AG, 5034 Suhr; FFF Fresh & Frozen Food AG, 5610 Wohlen; Savizz GmbH, 4123 Allschwil; WhiteFrontier Ltd., 1920 Mar- tigny. Eine aktuelle Übersicht aller beteiligten Unternehmen findet sich auf  igora.ch Vorstand Robert Bühler, Präsident, Cham Claudia Bösch, Red Bull AG, Baar Martin Christophersen, Feldschlösschen Getränke AG, Rheinfelden Christian Consoni, Ramseier Suisse AG, Sursee Guido Fuchs, Coop Genossenschaft, Basel Bruno Meier, Heineken Switzerland AG, Luzern Gerald Rebitzer, Amcor Group GmbH, Zürich Patrick Wittweiler, Coca-Cola HBC Schweiz AG, Brüttisellen Christine Wiederkehr-Luther, Migros- Genossen schafts-Bund, Zürich 4 Geschäftsleitung und Team der IGORA- Genossenschaft und von Ferro Recycling Markus Tavernier, Geschäftsführer Daniel Frischknecht, stv. Geschäftsführer und Leiter Marketing & Kommunikation Mirco Zanré, Marketing & Events, Webmaster Rolf Varis, EDV & Nachhaltigkeit Claudia Rossacher, Administration Barbara Stammbach, Administration Maya Thiemann-Forster, Administration In der Agentur Westschweiz betreuen die Recy- clingspezialisten Pascal Simonetto, Bastien Loup und Anna Martignier die Anliegen der IGORA und von Ferro Recycling. Seit dem 1. Juli 2012 betreut IGORA das Man- dat der Geschäftsstelle von Ferro Recycling, die am Firmensitz der IGORA angesiedelt ist. Generalversammlung An der jährlich stattfindenden Generalversamm- lung entscheiden die Mitglieder über die ge- planten Aktivitäten und das Budget sowie über den Jahresbericht und die Jahresrechnung. Mitglieder Mitglieder von Ferro Recycling sind führende Schweizer Unternehmen, die in der Herstellung und im Handel oder im Recycling von Stahl- blechverpackungen tätig sind. Die vollständige und aktuelle Liste der Firmen ist verfügbar unter:  ferrorecycling.ch Vorstand Herbert Huber, Präsident, Tennwil Guido Fuchs, Coop Genossenschaft, Basel Matthias Koch, Elektrozinn AG, Oberrüti Christine Wiederkehr-Luther, Migros- Genossenschafts-Bund, Zürich MITGLIEDSCHAFTEN Schweiz Swiss Recycling IGSU IG saubere Umwelt Schweizerischer Aluminiumverband  swissrecycling.ch  igsu.ch  alu.ch Drehscheibe Kreislaufwirtschaft  circular-economy.swiss SVI Schweizerisches Verpackungsinstitut  svi-verpackung.ch SVUG Schweizerischer Verein umwelt gerechter Getränkeverpackungen  getraenke.swiss PUSCH Praktischer Umweltschutz Schweiz öbu Verband für nachhaltiges Wirtschaften  pusch.ch  oebu.ch Oekozentrum Langenbruck  oekozentrum.ch International EA European Aluminium  european-aluminium.eu ASI Aluminium Stewardship Initiative  aluminium-stewardship.org

SAMMELMENGEN Die Sammelmenge von Aluverpackungen ist 2017 auf 11'200 Tonnen (Vorjahr 11'144 Ton- nen) angestiegen und liegt bei 1,3 Kilo pro Einwohner. Davon betrug die Sammelmenge an Aludosen gemäss Abfallstatistik des Bundes- amtes für Umwelt BAFU 9'805 Tonnen (Vorjahr 9'365 Tonnen) oder 1,1 Kilo pro Einwohner. Die Recyclingquote für Aludosen liegt bei 92 Pro- zent. Die Sammelquoten bei den Schalen für Tiernahrung liegen schätzungsweise bei 80 Pro- zent und bei den Tuben für Senf, Mayonnaise usw. bei 60 Prozent. 2017 lag die gesamte Sammelmenge von Stahlblechverpackungen bei 12'997 Tonnen (2016: 12'845 Tonnen), ein Plus von 1,2 Prozent. Pro Einwohner ergibt dies eine Menge von 1,5 Kilo. Die Recyclingquote für Stahlblechver- packungen liegt weiterhin bei rund 86 Prozent. Noch immer im Trend liegt das Einkaufen von Waren in Stahlblechverpackungen im grenz- nahen Ausland, auf denen kein vorgezogener Recyclingbeitrag von 1 Rappen geleistet wird, die jedoch in der Schweiz entsorgt werden. Dies birgt weiterhin Gefahren für das Sam- melsystem und ist eine Herausforderung für Ferro Recycling. SAMMELMENGEN Absatz und Recycling von Aludosen und Recyclingquote von Aludosen Menge Absatz in Tonnen Menge Recycling in Tonnen Recyclingquote in % Quote VGV 75% 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 1,1 kg verwertete Menge pro Einwohner Sammelmengen von Aluverpackungen in Tonnen 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 1,3 kg verwertete Menge pro Einwohner Sammelmengen und Recyclingquoten von Konservendosen aus Stahlblech Sammelmenge in t Sammelquote in % 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 1,5 kg verwertete Menge pro Einwohner 14000 t 12000 t 10000 t 8000 t 6000 t 4000 t 2000 t 0 t 14000 t 12000 t 10000 t 8000 t 6000 t 4000 t 2000 t 0 t 14000 t 13000 t 12000 t 11000 t 10000 t 9000 t 8000 t 7000 t 6000 t 5000 t 4000 t 3000 t 2000 t Absatzzahlen und Quoten 2018 sind erst im Herbst 2019 verfügbar. Infos unter  bafu.ch (BAFU Bundesamt für Umwelt) Jahresbericht 2018 IGORA-Genossenschaft für Aluminium-Recycling Ferro Recycling 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 90% 85% 80% 75% 70% 65% 60% 55% 50% 45% 40% 5

SAMMELNETZ UND SAMMELDIENSTLEISTUNGEN SAMMELNETZ Alle 2'212 Gemeinden und Städte in der Schweiz stellen der Bevölkerung Sammelstel- len für Metallverpackungen zur Verfügung. Seit drei Jahrzehnten unterstützen IGORA und Ferro Recycling die Tätigkeiten der Gemeinden. Gemeinsam sichern sie ein flächendeckendes System zum Sammeln von Metallverpackungen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Ressourcen und eines perma- nenten Materialkreislaufs. Ergänzend nehmen 180 privat organisierte Recyclingbetriebe ge- sammelte Metallverpackungen an und leiten sie weiter in die Wiederverwertung. Zum Sammeln von leer getrunkenen Aludosen bietet IGORA Sammelbehälter in verschie- denen Ausführungen für in- und outdoor an. Im Berichtsjahr bestellten zahlreiche Firmen, Verwaltungen und private Sammler zusätzliche Behälter für Aludosen. Das Sammelnetz konnte so auf neu 42'383 Standorte ausgebaut werden (Vorjahr 39'485 Standorte). Auch im Berichtsjahr ist die Dienstleistung der IGORA für Aludosen-Sammelinfrastrukturen an Events von diversen Veranstaltern bean- sprucht worden. Insgesamt betreute IGORA 448 Anlässe mit 3'565 Sammelbehältern. Zu den wichtigsten Events zählten das Paléo Festival Nyon, das Openair Frauenfeld, das Knabenschiessen und das Sechseläuten in Zürich, der Automobilsalon in Genf sowie die Formel E-Prix Zürich. Die 1'462 Recycling-Stationen an 34 Schweizer SBB-Bahnhöfen für Alu, PET, Zeitungen sowie Restmüll werden von den Reisenden gut fre- quentiert und geschätzt. Die Sammelmenge an Bahnhöfen lag 2018 bei rund 143 Tonnen Aludosen. Die Sammelmöglichkeiten von Kaffeekapseln aus Aluminium konnten insbesondere in den Gemeinden weiter ausgebaut werden. Insge- samt sind 2'750 Sammelstellen mit rund 4'500 speziell gekennzeichneten Sammelbehäl- tern verschiedenster Grössen in der ganzen Schweiz vorhanden. Davon entfallen 1'900 Sammelstellen auf Gemeinden und Städte. Dank eines neuen Aufbereitungs- und Trennver- fahrens in der Sortieranlage in Moudon können nun auch die flachen Nespresso Professional Kapseln, hauptsächlich von Unternehmen und der Gastronomie, in den Nespresso Sammel- behältern bei den rund 2'750 Sammelstellen abgegeben werden. Schweizerisches Sammelnetz für Metallverpackungen 2018 42'383 Sammelbehälter für Aludosen 2'212 Alu/Stahlblech Sammelnde Gemeinden und Städte 2'750 Sammelstellen für Nespresso Kaffeekapseln, davon 1'900 in Gemeinden 1'462 Recycling-Stationen in 34 Schweizer Bahnhöfen 448 180 Events mit 3'565 Sammelbehältern für Aludosen Recyclingbetriebe mit Direktannahme von Metallverpackungen 6

CHF 5,0 Mio. 4,5 Mio. 4,0 Mio. 3,5 Mio. 3,0 Mio. 2,5 Mio. 2,0 Mio. 1,5 Mio. 1,0 Mio. 0,5 Mio. 0,0 Mio. Cash for Cans 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 lern wird von IGORA in Zusammenarbeit mit PET-Recycling Schweiz und verschiedenen Transporteuren angeboten. Die Transporteure holten im Berichtsjahr rund 108 Tonnen gesam- melte Aludosen ab und leiteten diese weiter an die 180 schweizerischen Recyclingbetriebe. Mit diesem Abholservice entfällt für die Sammler die Entschädigung von CHF 1.30 pro gesammeltes Kilo Aludosen.  igora.ch nen Sammelstelle dient. Mehr auch unter der Rubrik Aktivitäten Marketing und Kommunika- tion.  recycling-map.ch Der Metal Bag ist ein nützlicher Sammel- begleiter, in dem Aluminiumverpackungen und Verpackungen aus Stahlblech schon zu Hause sauber gesammelt und anschliessend zum Sammelcontainer getragen werden können. Mehr darüber unter der Rubrik Aktivitäten Mar- keting und Kommunikation.  metal-bag.ch SAMMELDIENSTLEISTUNGEN Zum Erhalt eines flächendeckenden Sammel- systems für Metallverpackungen unterstützen IGORA und Ferro Recycling ihre Partner wie Gemeinden, Städte und Recyclingbetriebe. Zusätzlich ist IGORA auch Ansprechpartner von Konsumenten und bietet diesen verschiedene Sammeldienstleistungen an. Bei der Abgabe von gesammelten Aludosen in einem der schweizweit vertretenen 180 Recy- clingbetriebe erhalten private Dosensammler ab 10 Kilo Aludosen – gepresst oder unge- presst – CHF 1.30 pro Kilo über ein Bonsystem ausbezahlt, das sogenannte Cash for Cans. 2018 vergütete IGORA insgesamt CHF 4,7 Mio. Zudem spendet IGORA den Sammlern pro 10 Kilo Aludosen ein Glücks-Lösli mit Sofort- preisen und Bargewinnen. 2018 gingen 60'000 Lösli an die Bevölkerung. Davon überraschten 8'000 Gewinn-Lösli die Sammler mit Gewinnen wie Kugelschreibern, ReWatch-Uhren, Mützen, aber auch mit begehrten Kinogutscheinen oder Einkaufsgutscheinen von Migros und Coop. Karitativ engagierte Sammler können das Cash for Cans in den speziell eingerichteten Fonds bei Pro Infirmis «Spenden über Dosengeld – Gemeinsam für behinderte Kinder» einbe- zahlen. 2018 flossen aus dem Cash for Cans und den Beiträgen aus dem Kreativwettbewerb Recyclingkunst total knapp CHF 30'000 in den Fonds. Der kostenlose Abholservice für gesammelte Aludosen bei Firmen und grösseren Samm- IGORA und Ferro Recycling stellen kostenlos die Recycling-map.ch zur Verfügung, die zum leichten Suchen und Finden der nächstgelege- Sammeldienstleistungen Metallverpackungen NUR FÜR SAMMLER VON ALUDOSEN Cash for Cans FÜR ALLE KONSUMENTEN kostenloser Abholservice Metal Bag Jahresbericht 2018 IGORA-Genossenschaft für Aluminium-Recycling Ferro Recycling 7

AKTIVITÄTEN MARKETING UND KOMMUNIKATION METAL BAG Für alle Konsumenten ist der Metal Bag ein beliebtes Hilfs- mittel zum Sammeln von Me- tallverpackungen, sei es zu Hause, im Büro, in den Ferien oder unterwegs. 2018 wurde an zahlreichen Promotionen an Bahnhöfen, Ausstellungen und öffentlichen Anlässen in der deutschen, der französi- schen und der italienischen Schweiz der Metal Bag interessierten Personen abgegeben und gleichzeitig konnten damit Informationen über das Sammeln von Metallverpackungen direkt vermittelt werden. Insgesamt wurden rund 60'000 Kontaktgespräche geführt und ebenso viele Metal Bags wie auch rund 10'000 Nespresso-Kapsel-Sammel- säcke verteilt. Auf grosses Interesse stiess dabei auch der Einsatz des Recycling-Map-Touchscreens zum Finden der nächsten Sammelstelle. Mehr Infos zum Bestellen eines Bags oder über die nächsten Promo- tionseinsätze unter  metal-bag.ch RECYCLING-MAP.CH Die einzigartige Online-Recy- cling-Karte wird von IGORA und Ferro Recycling unterhal- ten und laufend aktualisiert. Die kostenlose App hilft beim Auffinden von mittlerweile 40 Sammelgütern und bei- nahe 16'000 Sammelstellen. Neben Metallverpackungen, Glas, PET-Flaschen, Batte- rien und Elektro-Geräten sind 2018 Getränkekartons und auch Velos dazuge kommen. Integriert sind Feedback-Möglichkeiten für Benutzer und Betreiber von Sammelstellen. Die App gibt es für iOS- und And- roid-Geräte sowie als Webseite unter  recycling-map.ch PRIX-METALLRECYCLING Jedes Jahr verleihen IGORA und Ferro Recycling den nationalen Um- weltpreis Prix-Metallrecycling. Dabei werden die drei ehrgeizigsten und motiviertesten Sammler gesucht und zu Schweizer Meistern im Metallsammeln gekürt. Als Belohnung warten je CHF 1'000 und viel Ruhm und Ehre. Im Berichtsjahr stand die Technische Fachschule in Biel auf dem Podest, die mit einem neu eingeführten Recyclingkonzept die gesamte Abfallmenge um 50 Prozent reduzierte. Mit den neu aufgestellten Sammelbehältern für Aludosen sammeln Lernende und Besucher im Jahr bis zu einer halben Tonne Aludosen und zusätzlich werden vom Hausdienst auch die Kaffeekapseln aus Aluminium wiederverwertet. Gewinner ist weiter die vierköpfige Familie Siegrist aus Kaiseraugst. Sie hat dem Littering am Basler Rheinufer den Kampf angesagt und sucht in den Sommermonaten frühmorgens nach den weggeworfenen Aludosen zwischen der Wettstein- und der Dreirosenbrücke. Auch am Wohnort Kaiseraugst und an Events wie der Grün 80, der Basler Herbstmesse und an der Fasnacht sorgt die Familie für Ordnung und sammelt Herumliegendes zusammen. In Zofingen AG lebt die dritte Gewinnerin des Prix-Metallrecycling, Ur- sula Baumgartner. Sie macht täglich nach Feierabend eine Tour durchs Bahnhofareal und die Altstadt und liest dabei die herumliegenden Aludosen zusammen. Ab und zu wird sie bei ihrer Arbeit durch ihre beiden Töchter begleitet. Das Team bringt so jährlich an die 140 Kilo Aludosen zusammen. ENTZINNUNG VON STAHLBLECHDOSEN IN DER SCHWEIZ Jährlich sammeln wir rund 13'000 Tonnen Ver- packungen aus Stahlblech. Wie eine Studie der Carbotech AG aufzeigt, macht es ökonomisch wie auch ökologisch Sinn, Stahlblechdosen in der Schweiz zu entzinnen, bevor sie zu Sekun- därstahl aufbereitet werden. Dadurch werden nicht nur die heimische Indus- trie und Arbeitsplätze gesichert, sondern auch Ressourcen geschont, und eine unerwünschte Vermischung durch Zinn im Stahl kann ver- hindert werden. Der entzinnte Stahl kann in der Schweiz zu neuwertigem Sekundärstahl verarbeitet werden. Umweltnutzen Entzinnung Stahlblechdosen Relativer Umweltnutzen ohne Entzinnung im Ausland mit Entzinnung in CH 0% 20% 40% 60% 80% 100% 120% 140% Nutzen Zinnrecycling Nutzen Stahlrecycling Zinn, Eisen und Aluminium sind drei perma- nente Materialien, die sich nahezu unendlich oft recyceln lassen. Die Stahlblechverwertung mit Entzinnung weist einen 18 % höheren Umweltnutzen aus als das Stahlrecycling ohne Entzinnung. Der höhere Umweltnutzen ist auf die Rückgewinnung von 1,5 Kilo Zinn pro Tonne recyceltem Material zurückzuführen. 8

RECYCLINGKUNST Zum 21. Wettbewerb Recyclingkunst aus Metallverpackungen gingen 2018 insgesamt 167 Kunstwerke aus leeren Metallverpackungen zum Thema Wilder Westen ein. Das Repertoire der hauptsächlich von Schulen und Jugendlichen eingereichten Arbeiten reichte vom Western Express und vom Hut des Sheriffs über Indiana Town bis zum Far West King. An der Preisverleihung im Herbst in Knies Kinderzoo waren Hunderte von kleinen und grossen Hobbykünstlern anwesend, um live zu er- fahren, ob ihr Kunstwerk zu den Siegern zählte. 34 der eingereichten Kunstwerke wurden von der Jury unter der Leitung von Franco Knie zu Siegern gekürt, 28 davon von Kindern und Jugendlichen. 5 Preise erhielten erwachsene Hobbykünstler. Das 34. Kunstwerk mit dem Na- men Freedom erhielt den Sonderpreis der Nespresso SA. IGORA und Ferro Recycling spendeten wiederum pro Kunstwerk einen Beitrag an Pro Infirmis, insgesamt CHF 11'690. WEBPRÄSENZ UND ONLINE-NEWS Für Informationen rund ums Sammeln von Metallverpackungen stehen die beiden Websites igora.ch und ferrorecycling.ch zur Verfügung. Rund 40'000 Besucher mit annähernd 150'000 Seitenaufrufen surften 2018 auf den Plattformen. Zu den am häufigsten frequentierten Seiten zählen der Onlineshop, das Abrechnungsportal für Recyclingbetriebe, die Abgabestellen für Aludosen sowie die generellen Infos über die Alu- und Stahlblechsammlung. Die regelmässig an über 13'000 Empfänger- adressen versandten elektronischen Newsletter informierten über die Marketing-Aktivitäten rund um den Metal Bag, den Prix-Metallrecycling, den Kreativwettbewerb Recyclingkunst u.a.m. MEDIENARBEIT Das Sammeln und Recycling von Metallverpackungen findet konstante Beachtung in Print- und Online-Medien. IGORA und Ferro Recycling unterstützen die Medien mit schriftlichen News und Hintergrundinforma- tionen sowie mit persönlichen Gesprächen, damit die Sensibilisierung zum Sammeln und Recycling in den Redaktionsprogrammen weiter Beachtung erhält. GORILLA-AKTIVITÄTEN MIT SCHULEN Die Schtifti Foundation setzt sich mit dem Jugendprogramm GORILLA für eine gesunde Zukunft junger Menschen ein. Dank der fachlichen und finanziellen Unterstützung von IGORA und Ferro Recycling ist Metallrecycling ein wichtiges Thema. Einerseits im interaktiven Nach- mittagsatelier und an den Tagesworkshops an Oberstufen-Schulen. Andererseits gibt es im Schulprogramm eine Unterrichtslektion zum Thema Metallverpackungen. GORILLA erreicht jährlich direkt oder online rund 66'000 Kinder und Jugendliche. Für 2019 ist geplant, das Thema Metallrecycling stärker online und auf den Social-Media-Kanälen aufzunehmen.  schtifti.ch  gorilla.ch POLITTABLES Über die letzten dreizehn Jahre haben IGORA und PET-Recycling Schweiz ein Netz von Vertrauenspersonen in der Politik aufgebaut und dadurch die Government-Relations gepflegt. Mit zahlreichen Vertretern der Eidgenössischen Räte konnten während der Frühlings- und Herbst- session wiederum die sogenannten Polittables stattfinden, die in beiden Runden die Totalrevision des CO2-Gesetzes nach 2020 thematisierten. Der von IGORA und PET-Recycling bekundete Wunsch, die nationalen Sammelsysteme im Gesetz zu berücksichtigen, wurde erfüllt und in Artikel 4 integriert. Auch in Zukunft werden Fragen rund ums Recy- cling im Parlament Raum einnehmen. Dies vor dem Hintergrund des Kostendrucks im Detailhandel, der Problematik der Trittbrettfahrer und der neuen technologischen Möglichkeiten bei der Rohstoffverwertung. AKTIVITÄTEN MIT VERWANDTEN ORGANISATIONEN Weiterhin unterstützen IGORA und Ferro Recycling zusammen mit weiteren Organisationen der Recyclingwirtschaft die Aktivitäten der IG saubere Umwelt (IGSU) und von Swiss Recycling finanziell und personell. Haupttätigkeiten der IG saubere Umwelt (IGSU) ■ Einsätze der Botschafter-Teams im öffent- lichen Raum. Über 80 Botschafterinnen und Botschafter waren an Littering-Hotspots in über 50 Gemeinden und Städten unterwegs und leisteten während 16'500 Stunden Sensi- bilisierungsarbeit. ■ Sensibilisierungsarbeit an Schulen mit Workshops und Pausenaktionen, durchgeführt durch die Botschafter-Teams. ■ 6. Nationaler Clean-Up-Day mit 530 Aktio- nen von Gemeinden, Schulen, Vereinen und Unternehmen und über 800 Medienbeiträgen. ■ Bekenner-Aktionen im öffentlichen Raum in 5 Städten und an 7 Autobahnraststätten, um Autofahrende zum korrekten Entsorgen der Ab- fälle zu motivieren. ■ Plakatkampagnen als Ergänzung der Bot - schaf ter-Einsätze in den Städten Uster, Thun und Rapperswil. ■ Plakate und Tafeln: Angebot von diversen Plakaten und Kuh- und Murmelitafeln für Ge- meinden, Schulen sowie Berg- und Touris- musbereich. ■ No-Littering-Label, das Städte, Gemeinden und Schulen auszeichnet, die sich aktiv und mit zielgerichteten Massnahmen gegen das Littering einsetzen. ■ Umfrage in der Bevölkerung zur Litteringsitu- ation, die über die Entwicklung des Sauberkeits- empfindens in der Öffentlichkeit Aufschluss gibt. ■ Raumpatenschaften, um Städte, Gemeinden und Schulen bei der Umsetzung zu unterstützen, ist neu die Website www.raumpatenschaft.ch lanciert worden. Mehr zum Thema Littering auf der Seite 10.  igsu.ch Haupttätigkeiten von Swiss Recycling ■ Jährlich stattfindender Recyclingkongress, mit der Vergabe des Swiss-Recycling-Awards und einem Vorabend-Netzwerkanlass. ■ Abfallkurse zur Weiterbildung, die sowohl das BAFU wie auch die KVU/cercle déchets unterstützen. ■ Nationale Werbekampagne «Brings zu- rück» zur Sensibilisierung der Bevölkerung für das Recycling. ■ Drehscheibe Kreislaufwirtschaft zur Wei- terentwicklung einer nachhaltigen Kreislauf- wirtschaft. ■ Recycling-Check-up, der Gemeinden und Zweckverbände bei der Umsetzung von Projek- ten unterstützt. Neu mit einem Forum Romandie in Lausanne.  swissrecycling.ch Jahresbericht 2018 IGORA-Genossenschaft für Aluminium-Recycling Ferro Recycling 9

LITTERING SENSIBILISIERUNG AUF VERSCHIEDENEN EBENEN Zeitungen liegen zerfleddert auf der Strasse, Essens-Verpackungen schwimmen im See und Zigarettenstummel stecken im Sandkasten. Abfall landet noch immer zu oft nicht im Kübel. Und wieder verwertbare Verpackungen werden achtlos fortgeworfen. Kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen, findet die IG saubere Umwelt (IGSU). Sie kämpft an verschiedenen Fronten gegen Littering und lanciert immer wieder neue Massnahmen für eine saubere Umwelt. So unterstützt das Kompetenzzentrum gegen Littering Städte, Gemeinden und Schulen beispielsweise mit dem No-Littering-Label oder einer Website, die Projekte zur Durchführung von Raumpa- tenschafts-Projekten unterstützt. No-Littering-Label sorgt für Diskussionen Das No-Littering-Label kennzeichnet seit Mai 2017 Städte, Gemeinden und Schulen, die sich gegen Littering einsetzen. Sie leisten häufig intensive Arbeit, um die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren. Das No-Littering-La- bel hilft ihnen dabei, ihr Engagement publik zu machen und sorgt dafür, dass den Städten, Ge- meinden und Schulen die nötige Anerkennung entgegengebracht wird. Mittlerweile haben rund 90 Institutionen das Label erhalten und setzen es in ihrer Kommunikation ein. 2018 zeigte eine Umfrage unter den Label-Trägern, dass das Label seit seiner Lancierung unter anderem für vermehrte Diskussionen über das Thema Littering und eine stärkere Sensi- bilisierung vor Ort sorgte. Weitere Infos unter  no-littering.ch Raumpatenschaften wirken Wunder Ein weiteres Instrument, das bereits einige Städte, Gemeinden, Schulen, Vereine und Un- ternehmen für sich entdeckt haben, sind Raum- patenschaften. Dabei sammeln beispielsweise Schülerinnen und Schüler auf dem Pausenplatz Abfall ein, Tauchvereine reinigen Gewässer und Familien nutzen Spaziergänge, um Wald- wege von Littering zu befreien. Nachdem eine mehrteilige Studie der IGSU und der ETH Zü- rich ergeben hat, dass Raumpatenschaften kostengünstig und wirkungsvoll sind, hat die IGSU im Sommer 2018 eine Website lanciert, die Organisatoren bei der Durchführung eines solchen Projekts unterstützt. Auf www.raum- patenschaft.ch können interessierte Institu- tionen ihre Projekte registrieren, Anleitungen zur Umsetzung herunterladen und nützliches Material bestellen. Durch ein Verzeichnis der registrierten Projekte finden interessierte Raum- patinnen und Raumpaten zudem Anschluss an ein Projekt in ihrer Nähe. DREI FRAGEN AN IGSU-GESCHÄFTSLEITERIN NORA STEIMER Die IGSU wartet immer wieder mit neuen Massnahmen auf. Ist das überhaupt nötig? «Littering ist ein Problem, das Jung und Alt be- trifft. Wir wollen mit unseren Massnahmen jede Generation erreichen. Zudem wirkt Prävention besser, wenn sie auf verschiedenen Ebenen ansetzt. Wenn wir in der Zeitung über Littering lesen, haben wir den Bericht kurz darauf wieder vergessen. Wenn wir zusätzlich aber auch noch IGSU-Botschafter-Teams begegnen und mit ihnen über das Thema diskutieren, wenn sich unsere Kinder am Clean-Up-Day beteiligen und wir auf dem Spaziergang eine Hinweistafel zu einer Raumpatenschaft sehen, bleibt das Thema hängen und wir beginnen, unser Verhalten zu ändern. Dann nehmen wir die Extraschritte bis zum nächsten Abfallkübel plötzlich auf uns. Deshalb ist ein breiter Massnahmen-Mix sinnvoll und nötig.» Massnahmen wie der Clean-Up-Day oder ein Raumpatenschafts-Projekt bedeuten für Städte und Gemeinden viel Aufwand. Zahlt sich das aus? «Eine Studie des Bundesamts für Umwelt hat 2010 ergeben, dass der Reinigungsaufwand schweizweit fast 200 Millionen Franken pro Jahr beträgt. Davon entfallen rund 75 % auf Städte und Gemeinden. Diese haben erkannt, dass sich mit Sensibilisierungs-Massnahmen viel Littering vermeiden lässt, und nehmen unsere Angebote deshalb gerne in Anspruch. So sparen sie bares Geld, die Lebensqualität nimmt zu und die Bevölkerung fühlt sich im öffentlichen Raum wohler. Dabei versuchen wir, den Städten, Gemeinden und Schulen möglichst viel Aufwand abzunehmen, wie beispielsweise bei den Raumpatenschafts-Projekten. Durch die neue Website wird der Aufwand zur Umsetzung eines solchen Projekts stark reduziert.»  igsu.ch Weshalb wird so viel gelittert? Geschieht das aus Bosheit? «Littering hat viele Ursachen. Oft geschieht es aus Unachtsamkeit, Bequemlichkeit oder Gleichgültigkeit: Den meisten von uns ist wohl schon ein Taschentuch aus der Jackentasche gefallen. Manchen ist es zu mühsam, den Abfall bis zum nächsten Kübel zu tragen. Und andere denken erst gar nicht über die Folgen für die Umwelt nach, wenn sie ihre Essens- und Getränkeverpackungen liegen lassen oder Zigaretten wegwerfen.» 10

Bilanz (gekürzte Version) per AKTIVEN Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Aktive Abgrenzungen Anlagevermögen TOTAL AKTIVEN PASSIVEN Fremdkapital Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Übrige Verbindlichkeiten Passive Abgrenzungen Total Fremdkapital Rückstellung Stand per 1. Januar Betriebsgewinn Stand per 31. Dezember Eigenkapital Genossenschaftskapital Freie Reserven Total Eigenkapital TOTAL PASSIVEN BILANZ IGORA-GENOSSENSCHAFT 31. 12. 2018 31. 12. 2017 CHF CHF 3'696'454 3'406'110 2'134'558 2'248'105 362'946 157'751 272'690 128'533 6'351'709 6'055'438 584'123 166'500 480'859 459'965 153'003 391'374 1'231'482 1'004'342 4'595'226 4'352'390 69'131 242'836 4'664'357 4'595'226 230'000 225'870 455'870 230'000 225'870 455'870 6'351'709 6'055'438 KOMMENTAR ZUR BILANZ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Per Ende Jahr noch nicht eingegangene, aber im Betrag bekannte Recyclingbeiträge für Aluminiumgetränkedosen. Übrige Verbindlichkeiten Hier handelt es sich um Abgrenzungen der Mehrwertsteuer. Aktive Abgrenzungen Abgrenzungen/Schätzungen von noch nicht eingegangenen Recy- clingbeiträgen. Passive Abgrenzungen Transitorische Abgrenzungen für Buchhaltungs- und Revisionshonorare sowie UVG-, BVG- und SUVA-Prämien und diverse Rückstellungen. Anlagevermögen Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Her- stellungskosten abzüglich aufgelaufener Abschreibungen. Rückstellung Die Genossenschaft hat gemäss Statuten Art. 9.5 einen Recyclingfonds zu führen, der dem neuen Rechnungslegungsrecht entsprechend als Rückstellung bilanziert wird. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Per Ende Jahr noch nicht eingegangene Rechnungen aus Lieferungen und Leistungen. Jahresbericht 2018 IGORA-Genossenschaft für Aluminium-Recycling Ferro Recycling 11

ERFOLGSRECHNUNG IGORA-GENOSSENSCHAFT Erfolgsrechnung (gekürzte Version) per Erträge aus VRB und Dienstleistungen Total Erträge BETRIEBSAUFWAND Logistik und Sammlung Beiträge an Dosensammler Logistikbeiträge an Gemeinden und Altstoffhandel Sammelbehälter Total Logistik und Sammlung Marketing Marketing und Sensibilisierung Massnahmen gegen das Littering IGSU und Antilitteringaktivitäten Personalkosten Personalkosten inkl. Aushilfen Übriger Verwaltungsaufwand Verwaltungs-, Reise- und Repräsentationsspesen TOTAL BETRIEBSAUFWAND BETRIEBSGEWINN 31. 12. 2018 31. 12. 2017 CHF CHF 9'566'196 9'221'770 9'566'196 9'221'770 4'678'730 1'331'091 397'890 4'325'591 1'094'610 437'707 6'407'711 5'857'908 680'456 676'423 765'231 760'623 1'217'047 1'267'468 426'620 416'512 9'497'065 8'978'934 69'131 242'836 KOMMENTAR ZUR ERFOLGSRECHNUNG Logistik und Sammlung Sowohl die Beiträge an die Dosensammler als auch diejenigen an die Gemeinden und den Altstoffhandel haben im Berichtsjahr zugenommen. Dies aufgrund der ansteigenden Sammelmengen von Aluminiumver- packungen. Marketingkosten Ende 2018 wurden Rückstellungen in der Höhe von CHF 200'000 gebildet. Personalkosten Die Personalkosten beinhalten Rückstellungen für offene Feriensaldi in der Höhe von CHF 82'000. 12

BILANZ FERRO RECYCLING Bilanz (gekürzte Version) per AKTIVEN Kassa, Bankguthaben Debitoren, Abgrenzungen TOTAL AKTIVEN PASSIVEN Fremdkapital Kreditoren, Abgrenzungen Total Fremdkapital Rückstellung Recycling Stand per 1. Januar Betriebsgewinn Stand per 31. Dezember Eigenkapital Stand per 1. Januar Total Eigenkapital TOTAL PASSIVEN 31. 12. 2018 31. 12. 2017 CHF 849'703 657'494 CHF 764'813 706'183 1'507'197 1'470'996 328'896 328'896 1'001'122 147'391 440'086 440'086 886'556 114'566 1'148'513 1'001'122 29'788 29'788 29'788 29'788 1'507'197 1'470'996 KOMMENTAR ZUR BILANZ Kassa, Bankguthaben Bestand an flüssigen Mitteln bei der Bank Cler. Debitoren, Abgrenzungen Ausstehende Mitgliederbeiträge, offene vorgezogene Recyclingbeiträge auf Stahlblechverpackungen und Verrechnungssteuern per Ende Berichtsjahr. Kreditoren, Abgrenzungen Ausstehende Rechnungen per Ende Berichtsjahr. Inzwischen sind alle Rechnungen bezahlt. 14

Erfolgsrechnung (gekürzte Version) per Erträge aus VRB und Diverse Total Erträge BETRIEBSAUFWAND Logistik und Sammlung Transportkostenanteil Entzinnung Logistikbeiträge Total Logistik und Sammlung Marketing Marketingkosten Mandatskosten Mandatskosten D-CH und F-CH Übriger Verwaltungsaufwand Büro- und Verwaltungsspesen TOTAL BETRIEBSAUFWAND BETRIEBSGEWINN ERFOLGSRECHNUNG FERRO RECYCLING 31.12.2018 31.12.2017 CHF CHF 1'943'513 1'825'935 1'943'513 1'825'935 57'913 61'398 1'225'626 1'140'813 1'283'539 1'202'211 365'144 360'143 121'960 121'960 25'479 27'055 1'796'122 1'711'369 147'391 114'566 KOMMENTAR ZUR ERFOLGSRECHNUNG Erträge aus vorgezogenen Recyclingbeiträgen (VRB) und Dienstleistungserlöse Erträge aus vorgezogenen Recyclingbeiträgen auf Stahlblechverpa- ckungen und Erträge aus Dienstleistungen. Mandatskosten Kosten an IGORA für die Geschäftsführung und Kosten für die Ver- tretungen in der Westschweiz. Transportkostenanteil Entzinnung Für das in der Schweiz wiederverwertete und entzinnte Material wird ein Beitrag von CHF 20 pro Tonne vergütet. Betriebsgewinn Der Betriebsgewinn wird der Rückstellung Recycling gutgeschrieben. Die Rückstellung Recycling deckt das allgemeine Unternehmens- risiko ab. Logistikbeiträge An die Aufbereiter (Altstoffhandel) werden CHF 100 pro Tonne Sammel - gut zugunsten der Gemeinden/Städte vergütet. Jahresbericht 2018 IGORA-Genossenschaft für Aluminium-Recycling Ferro Recycling 15