Pressemitteilung vom 15.10.2012

Die SBB setzen auf Recycling

Die SBB lancieren in ihren Bahnhöfen eine neue Abfallstrategie, bei der die Separatsammlung und das Recycling im Zentrum stehen. Bei der Entwicklung des Konzepts sind der Dachverein Swiss Recycling sowie deren Mitglieder PET-Recycling Schweiz und die IGORA-Genossenschaft beratend zur Seite gestanden. Diese bezeichnen das Recycling-Bekenntnis der SBB als Meilenstein und erhoffen sich durch das Engagement eine zusätzliche Sensibilisierung der Bevölkerung für die Separatsammlung.

Am 15. Oktober starten die SBB im Hauptbahnhof Bern ein Pilotprojekt zur Separatsammlung. Dabei werden 128 Recycling-Stationen für PET-Getränkeflaschen, Alu-Getränkedosen und Zeitung fix installiert. Bei positivem Verlauf der Pilotphase werden ab 2013 alle grossen Bahnhöfe der Schweiz mit diesen Behältern ausgerüstet. Swiss Recycling, der Dachverein der Recyclingorganisationen, freut sich über das Engagement der SBB, wie Geschäftsführer Patrik Geisselhardt berichtet: „Das Bekenntnis der SBB zur Separatsammlung ist ein wichtiges Signal für das Recycling-Bewusstsein und ein Meilenstein für die Recycling-Branche in der Schweiz.“ Gemeinsam mit den beiden Mitglied-Organisationen PET-Recycling Schweiz und IGORA-Genossenschaft unterstützte Swiss Recycling die SBB bei der Entwicklung des Trennkonzepts. 

Zufrieden zeigt sich auch René Herzog, Geschäftsführer von PET-Recycling Schweiz: „Allein die Präsenz der PET-Sammelbehälter in den Bahnhöfen macht es für Hunderttausende von Pendlern pro Tag deutlich sichtbar: PET-Getränkeflaschen gehören in den PET-Sammelbehälter.“ Herzog erwartet, dass nun jährlich zusätzlich mindestens fünf Millionen PET-Getränkeflaschen gesammelt werden können. Dennoch müsse man die Relationen im Auge behalten, merkt er an: „Angesichts der von PET-Recycling Schweiz gesammelten 1,2 Milliarden PET-Flaschen pro Jahr, wird die Massnahme der SBB kaum spürbare Auswirkungen auf die Gesamtsammelmenge bringen.“ 

Auch die Organisation für Aluminium-Recycling, die IGORA-Genossenschaft, deutet die Massnahme der SBB als wichtiges Zeichen: „Die neuen Sammelbehälter schliessen eine wichtige Lücke im engmaschigen Alu-Dosen-Sammelnetz der IGORA-Genossenschaft“, erklärt deren Geschäftsführer Markus Tavernier. Gerade aufgrund des zunehmenden Unterwegskonsums sei das Aufstellen von Sammelbehältern durch die SBB enorm wichtig. 

Die Interessengemeinschaft für eine saubere Umwelt (IGSU), die seit Jahren gegen Littering kämpft, sieht in der Massnahme der SBB eine wichtige Unterstützung ihrer Bemühungen. Zum Start des Pilotprojekts werden im Bahnhof Bern IGSU-Botschafter Passanten für die Littering-Problematik sensibilisieren und diese über den richtigen Umgang mit rezyklierbaren Wertstoffen informieren. 

Medienkontakte: 

  • Patrik Geisselhardt – Geschäftsführer Swiss Recycling; 078 892 90 00; patrik.geisselhardt@swissrecycling.ch 
  • Chris Ruegg – Marketing, IGORA-Genossenschaft; 079 779 55 35; ruegg@igora.ch 
  • René Herzog – Geschäftsführer PET-Recycling Schweiz; 079 405 31 78; herzog@prs.ch 
  • Nora Steimer – Geschäftsführerin IGSU; 076 406 13 86; nora.steimer@igsu.ch

Swiss Recycling www.swissrecycling.ch 
Swiss Recycling fördert als Dachorganisation die Interessen aller in der Separatsammlung tätigen Recycling-Organisationen der Schweiz. Die Organisation fördert den Erfahrungsaustausch unter den Vereinsmitgliedern und die Realisierung von Synergien. 
Swiss Recycling sensibilisiert durch Kommunikationsarbeit für das Recycling. Die Wiederverwertung schont Ressourcen, spart Energie, reduziert die CO2-Belastung und schafft Sekundär-Rohstoffe. Entscheidende Grundlage dafür ist die Separatsammlung. 
Als eigenständige Non-Profit-Organisation ist Swiss Recycling die kompetente Ansprechpartnerin in allen Fragen zu den Themen Separatsammlung und Recycling. Sie steht allen Anspruchsgruppen wie Bevölkerung, Sammelstellenbetreibern, Schulen, Behörden, Politik und Wirtschaft für Fragen zur Verfügung. 

IGORA-Genossenschaft www.igora.ch 
Seit 1989 ist IGORA in der Schweiz für das Sammeln von Aluminium-Verpackungen verantwortlich. Im Jahr 2011 wurden in der Schweiz 91 Prozent der Alu-Dosen gesammelt und rezykliert. Regelmässige, gezielte Sensibilisierungs-Kampagnen von IGORA sind nötig, um diese Quote zu halten. Mit dem Recycling werden gegenüber der Neuherstellung von Aluminium 95 Prozent der dafür notwendigen Energie eingespart. IGORA ist stark mit den Schweizer Gemeinden vernetzt – beinahe alle der 2‘600 Gemeinden bieten ihren Einwohnern Alu-Sammelstellen an. 

PET-Recycling Schweiz www.petrecycling.ch 
Der Verein PET-Recycling Schweiz wurde 1990 als Non-Profit-Organisation gegründet. Seither konnte er die Verwertungsquote von PET-Getränkeflaschen auf 81 Prozent steigern (die vom BAFU vorgeschriebene Mindestverwertungsquote beträgt 75 Prozent). Dies entspricht einer Menge von über 1,2 Milliarden gesammelten PET-Getränkeflaschen. Wer PET-Getränkeflaschen sammelt, hilft mit, den CO2-Ausstoss zu reduzieren. Bei der Herstellung von Produkten aus rezykliertem PET kann im Vergleich zur Herstellung aus Primärrohstoffen die Hälfte der Energie eingespart werden. Heute gehören der Organisation 98 Prozent der Schweizer Getränkeproduzenten, Importeure, Abfüller und Detaillisten an. 

Interessengemeinschaft für eine saubere Umwelt (IGSU) www.igsu.ch 
Mit zahlreichen präventiven Massnahmen setzt sich die IGSU gegen das Littering ein. Dafür sind Botschafter-Teams auf öffentlichen Plätzen im Einsatz und sprechen Passantinnen und Passanten direkt an, um sie zu sensibilisieren. Daneben bietet die IGSU kostenlose Anti-Littering-Plakate an, lanciert Wettbewerbe und informiert Gemeinden und Schulen in Sachen Littering und Recycling.